Die Datenschutz- und Informationssicherheits-Seminarreihe der FoBi öR

28. November 2022

MITTEILUNG

Die zentrale Herausforderung für Datenschutzbeauftragte und Informationssicherheitsbeauftragte (ISB) in Einrichtungen und Organisationen der öffentlichen Hand besteht darin, sowohl die komplexen rechtlichen Vorgaben zu beherrschen und in der Praxis zu implementieren als auch technische Fachkenntnisse in diesem Aufgabengebiet zu integrieren. Datenschutzbeauftragte benötigen vielfältige Kompetenzen, um ihrer Verantwortung im Gespräch mit den Leitungs- und Entscheidungsebenen gerecht zu werden, aber auch im Austausch mit den Fachabteilungen und den Experten aus der Informationstechnik. Das macht die Aufgabenfelder Datenschutz und Informationssicherheit in öffentlichen Einrichtungen so komplex. 

Die Fortbildungskampagne öffentliches Recht führt nunmehr im vierten Jahr regelmäßig Fach- und Praxisseminare im Bereich Datenschutz- und Informationssicherheit durch. Dabei werden nicht nur Datenschutz- und Informationssicherheitsbeauftragte angesprochen, sondern auch zahlreiche andere Bereiche, die von einer fachkundigen Wissensvermittlung profitieren können. Dazu zählen beispielsweise Datenverantwortliche (meist in den Leitungsebenen), aber auch Personalverantwortliche, Personal- und Betriebsräte, Justiziariate und Vertragsmanager, die bei Ausschreibungen etwa Vereinbarungen zur Auftragsverarbeitung abschließen müssen. Neben den Organisationsabteilungen und zentralen Diensten sind die Datenschutzseminare insbesondere für prüfende Funktionsbereiche relevant, wie etwa interne Revision, IT-Prüfer, Datenschutzprüfer, Rechnungshof und externe Prüfer. Darüber hinaus werden selbstverständlich die IT-Abteilung sowie IT-Administratoren und IT-Leiter angesprochen.

Datenschutz ist kein Trend-Thema, es ist ein notwendiges Fundament

Der Bedarf an fundiertem Wissen und am Expertenaustausch ist auch Jahre nach Einführung der EU-DSGVO ungebrochen hoch. Dies lässt sich nur teilweise damit erklären, dass das Bewußtsein für die Notwendigkeit von korrekt aufgebauten und bereichsübergreifend implementierten Maßnahmen in der verantwortlichen Ebene oftmals nicht ausreichend ausgeprägt ist. Immer noch gibt es Führungskräfte und Berufsgruppen, die rechtlich gesehen für die Schutz der jeweiligen Betroffenendaten verantwortlich sind, ohne jedoch die Konsequenzen aus dieser Verantwortung entsprechend zu berücksichtigen. Das überrascht insbesondere vor dem Hintergrund der vermehrt auftretenden Angriffe auf die Informationssicherheit in Einrichtungen der öffentlichen Hand, von denen in den Medien zu lesen ist. 

Darüber hinaus stellt die neue Verordnung zur kritischen Infrastruktur des BSI (KRITIS-Gesetz) Krankenhäuser vor neue Herausforderungen. Welche Sicherheitsstandards in Kliniken und Krankenhäusern angewendet werden können, wird im Praxisseminar am 30.01.23 erläutert. Dies ist nicht nur für technische Bereiche, sondern auch für die ärztliche und kaufmännische Direktion relevant, welche die Daten verantworten. 

Die Datenschutz-Seminare der FoBi öR können als Aufbauseminare miteinander kombiniert werden. Details zu den Seminarinhalten und zur Anmeldung finden sich in den PDF-Agenden, die über die folgenden Links aufgerufen werden können. 









Für weitere Informationen und Fragen wenden Sie sich bitte an: 


Constanze Korb

Fortbildungskampagne öffentliches Recht

Presse und Kommunikation


Tel.: +49 (0) 30 89 56 27 13

E-Mail: presse@fortbildungskampagne.de


Über Fortbildungskampagne öffentliches Recht:


Die Fortbildungskampagne öffentliches Recht wurde 2019 in Berlin gegründet und erweitert das Weiterbildungsangebot im öffentlichen Sektor durch effiziente Veranstaltungen im Hybrid-Format. ExpertInnen aus der Praxis, aus Forschung und Lehre und dem Rechtsbereich vermitteln ihr fundiertes Wissen im Rahmen von Seminaren und Inhouse-Schulungen. Die Veranstaltungen bieten einen direkten Austausch mit den ReferentInnen vor Ort und online.


Die Fortbildungskampagne eruiert über fortlaufende Recherchen und den ständigen Austausch mit ExpertInnen und Institutionen den tatsächlichen Fortbildungsbedarf an aktuellen und praxisrelevanten Themen. Sie versteht sich als eine innovative Plattform für Wissenstransfer, deren Angebot die öffentliche Hand aktiv mitgestalten kann. 

31. März 2025
Meinungsbeitrag: Till Spurny Ein Wort wie „Entmenschlichung“ brachte man bis vor kurzem allenfalls mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland in Verbindung. Inzwischen werden jedoch von der amerikanischen Regierung Pressefotos verbreitet, auf denen Menschen in Gefangenschaft gezeigt werden, mit kahl geschorenen Köpfen, unwürdig in eine gebeugte Haltung gedrückt, um die „erfolgreichen Deportationen“ aus den USA zu belegen. Das ist ein Beispiel für Entmenschlichung, einer Vorstufe zu noch mehr Entwürdigung und roher Gewalt. Dass die aggressive Rhetorik und die dazugehörenden Handlungen der US-Regierung (Stichwort: Yemen) wie eine Gewaltankündigung verstanden werden können, zeigt nicht zuletzt ein aktuelles Zitat von Warren Buffet, in dem er die Erhebung von Zöllen als „Kriegshandlung“ bezeichnet (Tariffs are 'an act of war ', W. Buffet). Warum ist das relevant, wenn man zum Beispiel gerade dabei ist, die Digitalisierung voranzutreiben und Prozesse durch Technologie, Software und KI zu vereinfachen? Die Beobachtung dieser schleichenden Entmenschlichung ist deshalb relevant, weil wir uns in Deutschland bereits in einer Situation wiederfanden, in der die Puzzleteile und Einzelereignisse retrospektiv rekonstruiert werden mussten, um die größte Katastrophe unserer Geschichte zu erklären. Im Rückblick wurde dann schrittweise erklärbar, wie es zu einer Situation kommen konnte, in der Menschen nicht mehr Menschen waren. In der Rückschau konnte man dann den Stellenwert einzelner Ereignisse bewerten und konkret aufzeigen, wie letztlich eines zum anderen führen konnte. Auch wenn heute niemand sagen kann, in welche Zukunft wir uns konkret bewegen, mit welcher Überschrift das gegenwärtige Kapitel in den Geschichtsbüchern einst überschrieben sein wird, so ist doch spürbar, dass dies ein historischer Moment ist. Werden neue Technologien und Innovationen vor diesem Hintergrund stets mit einer positiv besetzten Vorstellung von Fortschritt und Entwicklung verbunden bleiben? Oder ist es denkbar, dass zum Beispiel künstliche Intelligenz einst mit Kontrolle, Herrschaft und Macht in Verbindung gebracht wird? Das darf man durchaus fragen, angesichts einer nahezu vollständig selbstverständlichen und weitreichenden Technologieabhängigkeit. Wem das gänzlich abwegig erscheint, der möge sich fragen, wie es der Technologie-Industrie bisher gelungen ist, Produkte an hunderte Millionen oder gar Milliarden von Kunden zu verkaufen und gleichzeitig die negativen Konnotationen aus Orwell's 1984 und anderen Fiktionen zu vermeiden. Es ist durchaus bezeichnend, dass Jensen Huang, Gründer und CIO von NVIDIA, dem wichtigsten Hersteller von KI-Prozessoren der Welt, kürzlich eine Kollaboration im Bereich Robotics zwischen NVIDIA, Open AI und Disney Research verkündet hat. Das lässt erkennen, dass man auch für ernsthafte KI-gestützte Roboter-Technologie offenbar ein Unternehmen wie Disney benötigt, das den Maschinen Töne, Geräusche und Gesten einverleiben kann. Damit wird uns Menschen das Gefühl vermittelt, es mit intelligenten Wesen zu interagieren anstatt mit Plastik- und Aluminiumkästen und Kupferdrähten. Im besten Fall unterstützt uns die Technologie darin, einfach menschlich zu sein - eben Mensch zu sein. Doch das bedeutet auch, dass wir aufhorchen sollten, wenn die Grenze zur Entmenschlichung überschritten wird.
17. Februar 2025
Lebenslang lernen - Fluch oder Segen?
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