Buchtipp und Praxisseminar zum kommunalen Beteiligungsmanagement

6. Mai 2022

MELDUNG

Hilfe für die Praxis: "Der kommunale Mandatsträger im Aufsichtsrat" von Lars Scheider ist im März 2022 im Reguvis Verlag erschienen

In Deutschland sind 16.000 Unternehmen im kommunalen Besitz. Etwa 50 bis 70 Prozent der Daseinsvorsorgeleistungen der deutschen Städte werden mit kommunalen  Beteiligungsunternehmen erbracht. Die Aufsichtsräte stehen bei ihren Aufgaben oft vor komplexen rechtlichen Herausforderungen. Hierfür bietet das Fachbuch "Der kommunale Mandatsträger im Aufsichtsrat" eine gute Praxishilfe. Die Gremienarbeit wird am Beispiel der Stadt Frankfurt am Main verständlich erläutert und die grundlegenden Instrumente einer modernen und effizienten Aufsichtsratsarbeit vorgestellt. Darüber hinaus werden Strategien der Unternehmenssteuerung, die Bestellung bzw. Anstellung von Geschäftsführern,  das Berichtswesen, Risikomanagement und die Compliance beleuchtet. 

Lars Scheider ist als gelernter Bankkaufmann nach einer Reserveoffizier-Ausbildung und einer anwaltlichen Tätigkeit in einer namhaften Frankfurter Wirtschaftskanzlei als städtischer Verwaltungsdirektor seit über 20 Jahren im Beteiligungsmanagement der Stadt Frankfurt am Main beschäftigt. In rund 15 Jahren in seiner Funktion als Leiter des Beteiligungsmanagements verantwortet er die Grundsatzfragen der Beteiligungssteuerung der über 500 Beteiligungsgesellschaften der Stadt, das Beteiligungscontrolling und die kommunale Mandatsbetreuung.

Die Fortbildungskampagne veranstaltet am 14.10.22 anlässlich der Veröffentlichung des Buches ein Hybridseminar zum Thema. 
Aufsichtsratsarbeit für Mandatsträger und Vertreter in Gremien und Beteiligungsgesellschaften der öffentlichen Hand

Inhaltsübersicht: 
  • Rechtssichere und anforderungsgerechte Aufsichtsratsarbeit
  • Umgang mit Interessenskonflikten
  • Vereinbarkeit von Gemeinwohlorientierung und Wirtschaftlichkeitsaspekten
  • Managementanforderungen
  • Controlling- und Steuerungsinstrumente
  • Instrumente des Risikomanagements und Compliance-Maßnahmen
  • „Good governance“ in Unternehmen der öffentlichen Hand
  • Selbstevaluation der Gremienarbeit
  • Transparenz und Außenwirkung 
  • Anforderungen an kommunale Aufsichtsratsmitglieder
  • Effizienzprüfung und Evaluierung der Arbeit der Aufsichtsräte
  • Der strategische Aufsichtsrat auf "Augenhöhe" mit der Geschäftsführung
  • Auswahl, Bestellung und Vergütung von Geschäftsführern

Für weitere Informationen und Fragen wenden Sie sich bitte an: 


Constanze Korb

Fortbildungskampagne öffentliches Recht

Presse und Kommunikation


Tel.: +49 (0) 30 89 56 27 13

E-Mail: presse@fortbildungskampagne.de


Über Fortbildungskampagne öffentliches Recht:



Die Fortbildungskampagne öffentliches Recht wurde 2019 in Berlin gegründet und erweitert das Weiterbildungsangebot im öffentlichen Sektor durch effiziente Veranstaltungen im Hybrid-Format. ExpertInnen aus der Praxis, aus Forschung und Lehre und dem Rechtsbereich vermitteln ihr fundiertes Wissen im Rahmen von Seminaren und Inhouse-Schulungen praxisnah an einem Tag. Die Veranstaltungen bieten einen direkten Austausch mit den ReferentInnen vor Ort und online.


Die Fortbildungskampagne eruiert über fortlaufende Recherchen und den ständigen Austausch mit ExpertInnen und Institutionen den tatsächlichen Fortbildungsbedarf an aktuellen und praxisrelevanten Themen. Sie versteht sich als eine innovative Plattform für Wissenstransfer, deren Angebot die öffentliche Hand aktiv mitgestalten kann. 

31. März 2025
Meinungsbeitrag: Till Spurny Ein Wort wie „Entmenschlichung“ brachte man bis vor kurzem allenfalls mit den Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland in Verbindung. Inzwischen werden jedoch von der amerikanischen Regierung Pressefotos verbreitet, auf denen Menschen in Gefangenschaft gezeigt werden, mit kahl geschorenen Köpfen, unwürdig in eine gebeugte Haltung gedrückt, um die „erfolgreichen Deportationen“ aus den USA zu belegen. Das ist ein Beispiel für Entmenschlichung, einer Vorstufe zu noch mehr Entwürdigung und roher Gewalt. Dass die aggressive Rhetorik und die dazugehörenden Handlungen der US-Regierung (Stichwort: Yemen) wie eine Gewaltankündigung verstanden werden können, zeigt nicht zuletzt ein aktuelles Zitat von Warren Buffet, in dem er die Erhebung von Zöllen als „Kriegshandlung“ bezeichnet (Tariffs are 'an act of war ', W. Buffet). Warum ist das relevant, wenn man zum Beispiel gerade dabei ist, die Digitalisierung voranzutreiben und Prozesse durch Technologie, Software und KI zu vereinfachen? Die Beobachtung dieser schleichenden Entmenschlichung ist deshalb relevant, weil wir uns in Deutschland bereits in einer Situation wiederfanden, in der die Puzzleteile und Einzelereignisse retrospektiv rekonstruiert werden mussten, um die größte Katastrophe unserer Geschichte zu erklären. Im Rückblick wurde dann schrittweise erklärbar, wie es zu einer Situation kommen konnte, in der Menschen nicht mehr Menschen waren. In der Rückschau konnte man dann den Stellenwert einzelner Ereignisse bewerten und konkret aufzeigen, wie letztlich eines zum anderen führen konnte. Auch wenn heute niemand sagen kann, in welche Zukunft wir uns konkret bewegen, mit welcher Überschrift das gegenwärtige Kapitel in den Geschichtsbüchern einst überschrieben sein wird, so ist doch spürbar, dass dies ein historischer Moment ist. Werden neue Technologien und Innovationen vor diesem Hintergrund stets mit einer positiv besetzten Vorstellung von Fortschritt und Entwicklung verbunden bleiben? Oder ist es denkbar, dass zum Beispiel künstliche Intelligenz einst mit Kontrolle, Herrschaft und Macht in Verbindung gebracht wird? Das darf man durchaus fragen, angesichts einer nahezu vollständig selbstverständlichen und weitreichenden Technologieabhängigkeit. Wem das gänzlich abwegig erscheint, der möge sich fragen, wie es der Technologie-Industrie bisher gelungen ist, Produkte an hunderte Millionen oder gar Milliarden von Kunden zu verkaufen und gleichzeitig die negativen Konnotationen aus Orwell's 1984 und anderen Fiktionen zu vermeiden. Es ist durchaus bezeichnend, dass Jensen Huang, Gründer und CIO von NVIDIA, dem wichtigsten Hersteller von KI-Prozessoren der Welt, kürzlich eine Kollaboration im Bereich Robotics zwischen NVIDIA, Open AI und Disney Research verkündet hat. Das lässt erkennen, dass man auch für ernsthafte KI-gestützte Roboter-Technologie offenbar ein Unternehmen wie Disney benötigt, das den Maschinen Töne, Geräusche und Gesten einverleiben kann. Damit wird uns Menschen das Gefühl vermittelt, es mit intelligenten Wesen zu interagieren anstatt mit Plastik- und Aluminiumkästen und Kupferdrähten. Im besten Fall unterstützt uns die Technologie darin, einfach menschlich zu sein - eben Mensch zu sein. Doch das bedeutet auch, dass wir aufhorchen sollten, wenn die Grenze zur Entmenschlichung überschritten wird.
17. Februar 2025
Lebenslang lernen - Fluch oder Segen?
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