Künstliche Intelligenz im öffentlichen Sektor – Status Quo, Potenziale und Herausforderungen

17. März 2025

BERICHT

Kometenhafter Aufstieg der künstlichen Intelligenz 

Künstliche Intelligenz hat sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und ist bereits in vielen Bereichen des öffentlichen Sektors integriert. Fortschritte in der Rechenleistung, im maschinellen Lernen und in der Verarbeitung großer Datenmengen haben die Präzision und Leistungsfähigkeit von KI erheblich verbessert. Moderne KI-Modelle basieren auf Deep Learning, neuronalen Netzen und Natural Language Processing, wodurch menschenähnliche Entscheidungsfindung und Sprachverarbeitung ermöglicht werden. Technologische Durchbrüche wie GPT-4 oder OpenAI’s DALL·E zeigen eindrucksvoll die Fähigkeiten und das Potenzial dieser Entwicklungen.


Internationale Wettbewerbsfähigkeit und ethische Standards
Weltweit investieren Regierungen verstärkt in KI-Technologien, um Effizienzsteigerungen zu erzielen und neue Innovationsmöglichkeiten zu erschließen. Während die USA und China in der Entwicklung führend sind, haben auch die EU und Deutschland gezielte KI-Strategien entwickelt, um ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Dabei wird ein besonderer Fokus auf ethische Standards und transparente Algorithmen gelegt. Mit der Inkraftsetzung des AI Acts am 1. August 2024 wurden erste gesetzliche Rahmenbedingungen für den Umgang mit KI geschaffen, wodurch bestimmte Praktiken verboten wurden. Im August 2025 treten weitere Kapitel in Kraft, darunter Regelungen zu Behörden und Meldepflichten, Bestimmungen zu KI-Modellen, Governance-Strukturen und Sanktionen. Um die Konformität von KI-Modellen mit den Vorgaben des AI Acts zu überprüfen, wurden spezielle Werkzeuge wie der Large Language Model (LLM) Checker entwickelt, der Systeme hinsichtlich Cybersicherheit und diskriminierungsfreiem Output bewertet. Einige EU-Mitgliedsstaaten haben zudem begonnen, ergänzende nationale Gesetze zu erlassen. Die vollständige Anwendung des AI Acts ist für August 2027 vorgesehen.


KI in der öffentlichen Verwaltung: Breites Einsatzspektrum

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der öffentlichen Verwaltung bietet enormes Potenzial, um Prozesse effizienter zu gestalten, Kosten zu senken und datenbasierte Entscheidungen zu erleichtern. In der Finanzverwaltung zum Beispiel automatisiert KI die Buchhaltung, optimiert Budgetprognosen und hilft, Betrugsversuche frühzeitig zu erkennen. Im Vergabemanagement verbessert sie Ausschreibungsverfahren, bewertet Anbieter und minimiert Risiken. Auch das Personalwesen profitiert: KI unterstützt bei der Bewerberauswahl, verwaltet digitale Personalakten und analysiert die Mitarbeiterzufriedenheit.

Darüber hinaus erleichtert KI die Bürgerkommunikation. Chatbots übernehmen Routineanfragen, optimieren Formularprozesse und ermöglichen mehrsprachige Kommunikation. Gleichzeitig trägt sie zur Analyse öffentlicher Stimmungsbilder bei und hilft, Krisensituationen frühzeitig zu erkennen. In der Infrastruktursteuerung optimiert KI die Verkehrsflüsse, den Energieverbrauch und die Umweltüberwachung. Schäden an Straßen oder Brücken lassen sich frühzeitig identifizieren, und Maßnahmen zur Luft- oder Wasserqualität können gezielt gesteuert werden. Auch in der öffentlichen Sicherheit ist KI zunehmend im Einsatz: Sie unterstützt Strafverfolgungsbehörden durch Datenanalysen, verbessert die Erkennung von Cyberangriffen und hilft bei der schnellen Einschätzung von Notrufen.


Herausforderungen und Voraussetzungen für eine erfolgreiche KI-Implementierung
Trotz der zahlreichen Vorteile erfordert der Einsatz von KI im öffentlichen Sektor auch sorgfältige Abwägungen und Investitionen. Datenschutz und Sicherheit spielen eine zentrale Rolle, insbesondere wenn es um die Verarbeitung sensibler Verwaltungsdaten geht. Strikte Datenschutzrichtlinien und robuste Sicherheitsmaßnahmen sind notwendig, um Datenmissbrauch oder Cyberangriffe zu verhindern. Ebenso müssen ethische Fragestellungen und gesellschaftliche Akzeptanz berücksichtigt werden. Damit Bürgerinnen und Bürger sowie Verwaltungsmitarbeitende Vertrauen in KI-Systeme entwickeln, sind transparente Algorithmen und verständliche Entscheidungsprozesse erforderlich.

Neben diesen Herausforderungen stellt auch die technische Umsetzung eine bedeutende Hürde dar. Die Implementierung von KI erfordert Investitionen in moderne IT-Infrastrukturen, Schulungsprogramme für Mitarbeitende und langfristige Wartungskonzepte. Denn in den kommenden Jahren wird der Einsatz von KI in der öffentlichen Verwaltung weiter zunehmen. Der Ausbau von Smart Cities, digitale Bürgerservices und KI-gestützte Entscheidungsmodelle werden weiter an Bedeutung gewinnen. Die Interaktion mit Bürgerinnen und Bürgern wird immer intuitiver werden, unterstützt durch Sprachassistenten, personalisierte Verwaltungsservices und vorausschauende Lösungen. Regulierungsmaßnahmen wie der AI Act setzen dabei einen klaren Rahmen, während technologische Fortschritte zu leistungsfähigeren und effizienteren KI-Systemen führen werden.



KI als Schlüsseltechnologie für die Verwaltung der Zukunft
Künstliche Intelligenz wird die öffentliche Verwaltung nachhaltig verändern. Sie bietet enorme Potenziale für Effizienzsteigerungen, Kosteneinsparungen und bessere Bürgerdienste. Gleichzeitig erfordert sie durchdachte Regulierungen, hohe ethische Standards und eine klare Strategie für die Integration in bestehende Verwaltungsstrukturen.

Die erfolgreiche Implementierung von KI im öffentlichen Sektor wird maßgeblich davon abhängen, ob es gelingt, innovative Technologien mit gesellschaftlicher Verantwortung in Einklang zu bringen. Wer frühzeitig in sichere, faire und transparente KI investiert, wird die Weichen für eine zukunftsfähige Verwaltung stellen.


Die Fortbildungskampagne öffentliches Recht bietet regelmäßig Praxisseminare zum Thema KI im öffentlichen Sektor an. Im ersten Halbjahr 2025 stehen folgende Veranstaltungen an: (Weitere Seminare sind in Planung.)


20.03.2025

J.6 Grundlagen der KI in der Öffentlichkeitsarbeit

Implementierung & Einsatzmöglichkeiten | KI-Tools | Anwendung von DEEPL und Chat GPT | Prompting | KI-Agenten | Übungen | Checklisten & Recherchelinks

 

03.07.2025
K.15 Künstliche Intelligenz im öffentlichen Sektor: Chancen, Risiken und rechtliche Rahmenbedingungen

KI-Verordnung (KI-VO) | Datenschutzanforderungen (DSGVO) | technische und rechtliche Aspekte | datenschutzkonformer Einsatz von KI | KI-Kompetenz gemäß Art. 4 KI-VO

Für weitere Informationen und Fragen wenden Sie sich bitte an: 


Constanze Korb

Fortbildungskampagne öffentliches Recht

Presse und Kommunikation


Tel.: +49 (0) 30 89 56 27 13

E-Mail: presse@fortbildungskampagne.de


Über Fortbildungskampagne öffentliches Recht:


Die Fortbildungskampagne öffentliches Recht wurde 2019 in Berlin gegründet und erweitert das Weiterbildungsangebot im öffentlichen Sektor durch effiziente Veranstaltungen im Online-Format. ExpertInnen aus der Praxis, aus Forschung und Lehre und dem Rechtsbereich vermitteln ihr fundiertes Wissen im Rahmen von Seminaren und Inhouse-Schulungen. Die Veranstaltungen bieten einen direkten Austausch mit den ReferentInnen.


Die Fortbildungskampagne eruiert über fortlaufende Recherchen und den ständigen Austausch mit ExpertInnen und Institutionen den tatsächlichen Fortbildungsbedarf an aktuellen und praxisrelevanten Themen. Sie versteht sich als eine innovative Plattform für Wissenstransfer, deren Angebot die öffentliche Hand aktiv mitgestalten kann. 


10. Dezember 2025
Für Fragen wenden Sie sich bitte an: Till Spurny Fortbildungskampagne öffentliches Recht Tel.: +49 (0) 30 89 56 27 16 E-Mail: info@fortbildungskampagne.de
17. November 2025
Seit ihrer Gründung im Jahr 2019 hat sich die Fortbildungskampagne öffentliches Recht zu einer festen Größe in der Weiterbildung für Verwaltung und öffentliche Einrichtungen entwickelt. Mittlerweile haben 4.458 Teilnehmende aus 2.169 Organisationen die Angebote genutzt – ein eindrucksvoller Beleg für den wachsenden Bedarf an praxisnaher und rechtssicherer Fortbildung. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren 380 Veranstaltungen erfolgreich durchgeführt – von kompakten Online-Seminaren bis hin zu mehrtägigen Präsenzworkshops. Thematisch deckt das Programm ein breites Spektrum ab: von Bau- und Vergaberecht über Finanz- und Verwaltungsmanagement bis hin zu Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und Kommunikation. Das kontinuierliche Wachstum zeigt, dass die Kombination aus fachlicher Tiefe, Praxisnähe und aktuellem Themenbezug überzeugt. Besonders geschätzt wird der enge Austausch mit Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Recht und Praxis, der den Teilnehmenden wertvolle Einblicke und unmittelbar umsetzbares Wissen vermittelt. Die Fortbildungskampagne wird auch künftig ihr Programm gezielt weiterentwickeln – mit neuen Seminaren zu aktuellen Herausforderungen, innovativen Lernformaten und einer klaren Ausrichtung auf die Anforderungen der öffentlichen Hand. Ziel bleibt es, Beschäftigte in Bund, Ländern und Kommunen dabei zu unterstützen, rechtliche, organisatorische und technologische Veränderungen kompetent und sicher umzusetzen. Der anhaltende Zuspruch und das Vertrauen von Teilnehmenden und Institutionen bestätigen den Erfolg dieses Ansatzes – und zeigen, dass die Fortbildungskampagne zu einem verlässlichen Partner für berufliche Qualifizierung in der öffentlichen Verwaltung geworden ist. Weitere Informationen auf www.fortbildungskampagne.de
3. November 2025
Es sind oft die großen Überschriften, die aus den letzten zehn Jahren in Erinnerung bleiben: „Flüchtlingskrise“, „Pandemie“, „Energiekrise“, „Klimakrise“. Und es sind politische Programme, Strategiepapiere und Koalitionsverträge, die in Pressekonferenzen vorgestellt wurden. Was in diesen Momenten selten erwähnt wurde, ist die mühevolle Arbeit, welche die Bewältigung solcher Krisen überhaupt erst möglich macht. Sie findet hinter den Kulissen statt – in Verwaltungen, Behörden und kommunalen Einrichtungen, bei Menschen, die Tag für Tag versuchen, politische Vorgaben in konkrete Praxis zu übersetzen. Wenn man die letzten und aktuellen Krisen genauer betrachtet, wird deutlich, welche Belastungen die öffentliche Hand zu bewältigen hat. Nach der Flüchtlingszuwanderung 2015 folgte kaum eine Verschnaufpause, ehe eine weltweite Pandemie das Land vor völlig neue Herausforderungen stellte. Kaum war die Pandemie bewältigt, führte die Invasion in die Ukraine nicht nur zu geopolitischen Neuerungen, sondern auch zu einer Energiekrise, die vor allem die Kommunen zum Handeln zwang. Parallel dazu wurde der Druck größer, Nachhaltigkeitsmaßnahmen umzusetzen – durch europäische Vorgaben wie den Green Deal ebenso wie durch nationale Gesetzesinitiativen. Diese Aufgaben mussten gemeistert werden, während gleichzeitig die „Dauerbaustellen“ bestehen blieben: Digitalisierung, Bürokratieabbau, Modernisierung der Verwaltung. Und all das mit einer personellen und finanziellen Ausstattung, die nicht selten eher an den Status quo von gestern angepasst war als an die Herausforderungen von morgen. Nun ist seit Mai 2025 eine neue Bundesregierung im Amt. Friedrich Merz spricht von „neuen Prioritäten“ – Verteidigung, Grenzkontrollen, staatliche Handlungsfähigkeit. Alles wichtige Themen, keine Frage. Doch wer die vergangenen Jahre aufmerksam verfolgt hat, könnte sich an dieser Stelle eine Frage stellen: Hat eigentlich irgendjemand einmal „Danke“ gesagt? Danke dafür, dass all die oben genannten Aufgaben nicht nur bearbeitet, sondern häufig überhaupt erst möglich gemacht wurden? Danke dafür, dass Krisen gemanagt, Programme umgesetzt, Maßnahmen gestartet wurden – auch dann, wenn die Zielerreichung noch aussteht, weil Rahmenbedingungen sich schneller ändern als Strategien. Vielleicht lässt sich diese Leerstelle des fehlenden Danks nicht so einfach schließen. Aber sie sollte benannt werden. Denn ohne die Menschen, die all das umgesetzt haben – von der kommunalen Ebene bis zur Bundesverwaltung – gäbe es viele der Fortschritte, die heute selbstverständlich wirken, schlichtweg nicht. Auch bei der Fortbildungskampagne erleben wir in unseren Seminaren immer wieder hautnah, wie anspruchsvoll die praktische Umsetzung gesetzlicher Vorgaben ist. Wir wissen, wie kleinteilig, wie komplex und manchmal auch wie zäh Prozesse sind, wenn sie von der politischen Idee in konkrete Verwaltungsrealität übersetzt werden müssen. Und wir wissen, wie leicht dabei das Gefühl entstehen kann, dass die Mühen nicht gewürdigt werden – oder dass man sich fragt, ob es sich überhaupt gelohnt hat. Unsere Überzeugung ist: Doch, es hat sich gelohnt. Denn all diese Anstrengungen haben wichtige Grundlagen geschaffen. Sie sind das Fundament, auf dem neue Entwicklungen aufbauen können – sei es bei der Digitalisierung, der Nachhaltigkeit, bei rechtssicheren Vertragsstrukturen oder beim Aufbau effizienter Verwaltungsprozesse. Die Herausforderungen verändern sich, die Ziele verschieben sich, aber nichts von dem, was geleistet wurde, war umsonst. Genau deshalb setzen wir auch künftig dort an, wo Theorie und Praxis aufeinandertreffen. Unsere neuen Seminare greifen nicht nur aktuelle Fragestellungen auf – von Digitalisierung über Prozessoptimierung und Wirtschaftlichkeit bis hin zu Künstlicher Intelligenz –, sie richten sich auch an diejenigen, die diese Themen in der Praxis umsetzen müssen. Denn sie sind es, die Veränderungen tragen, gestalten und voranbringen. Und deshalb möchten wir an dieser Stelle etwas tun, was in den vergangenen Jahren zu selten passiert ist: Danke sagen. Für Engagement, für Ausdauer, für Pragmatismus und Kreativität. Für das, was schon erreicht wurde – und für das, was noch erreicht werden wird.
1. Oktober 2025
In unserem Beitrag " Bundesregierung beschließt Entwurf des Vergabebeschleunigungsgesetzes " haben wir den Beschluss vom 6. August 2025 mit Verweis auf den Gesetzesentwurf kurz vorgestellt. In seiner Rolle als Vortragender, Dozent und Experte für Vergaberecht hat uns Robert Thiele, Referent im Bundesministeri- um für Digitales und Staatsmodernisierung, seinen folgenden Kommentar zum Vergabebeschleunigungsgesetz mit freundlicher Genehmigung zur Veröffentlichung mitgeteilt.
1. September 2025
PRESSEMITTEILUNG
22. August 2025
PRESSEMITTEILUNG
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